Freitag, 19. Juni 2015

Unterwegs in der Karpato-Ukraine - reformiertes Gymnasium in Nagyberegi

Nun brechen wir auf mit dem VW Bus von Bela Nagy - und müssen nach kurzer Strecke gleich wieder umkehren. Zwei von uns haben ihre Pässe nicht mit. Das ist zu unsicher bei den zu möglichen Armeekontrollen.
Also Wagen wenden, noch einmal zurück und ein zweiter Start.

Die Schule hier in der Ukraine wurde 1993 mit Hilfe des ungarischen Staates gebaut, das Geld für den Betrieb der Schule kommt auch aus dem Ausland, auch Spenden aus der Schweiz und aus Holland. 21 Lehrer unterrichten hier, die 120 Schüler wohnen im Internat der Schule in Achterzimmern. Von 16-19 Uhr ist Silenzium: die Schüler sitzen still in den Klassenräumen und machen ihre Hausaufgaben. Die Schüler und Schülerinnen sind zwischen 14 und 17 Jahren alt. Die Schule ist beliebt, sie ist schon vom Gebäude her sehr modern und gut in Schuss und hat motivierte Lehrer.

Auch hier ist es wie mit allen Gespächspartnern auf unserer Reise: das Geld ist sicher nicht der Grund, dass sie hier arbeiten. Mehr verdienen könnte jeder und jede unserer Gesprächspartner/innen im Ausland. Das sie noch hier sind hat mit Verantwortung zu tun und dem Wissen, einen wichtigen Job zu machen, Werte und Kenntnisse weiterzugeben und den Menschen hier eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Hier treffe ich ein bekanntes Gesicht: der Direktor LasloTot war damals Vikar in Munkacs, als ich von Hanau aus mit einer Gemeindegruppe unter Leitung von Steffi Keilig und Martina Scheuffler hier war vor etwa 15 Jahren. Er ist gleichzeitig auch der Ortspastor.

Auch die Lehrer bekommen ihre Einberufungen zur Armee. Keine einfache Situation für das Kollegium, erstens dass die Gefahr besteht von jetzt auf gleich weg zu müssen und natürlich auch wegen der Angst, denn jeden Tag sterben Soldaten im Krieg in der Ostukraine.

Zitat Bernd Roters: "Man merkt, dass hier an der Schule noch eine andere Zucht herrscht. Find ich wohl gut."

Direktor Tot und Kurator Nagy.

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