Sonntag, 21. Juni 2015

Judit Vincze

Judit Vincze ist seit 2007 Kirchenrätin für Mission und Diakonie im Kirchendistrikt Oradea. Sie vertritt uns gegenüber das Bischofsamt. Seit 2010 arbeiten beide Distrikte in der Diakonie zusammen. 

Generell ihre Meinung zur Lage der Kirche: Gerade in dieser Zeit müsse die Kirche viel Orientierung geben, denn die Bevölkerung ist verunsichert. Korruption ist das große Thema. Überall werden Bürgermeister und auch Ärzte angeklagt. Überall versackt das Geld in dunklen Kanälen anstatt zum Beispiel in Straßen und Infrastruktur zu fließen. (Orientierung scheint das bischöfliche Thema in Klausenburg und Oradea)

Es gibt seit 2010 im Kirchenkreis die Stiftung Lampas (Lampe) zur Förderung der Diakonie im Kirchendistrikt. Stiftung bedeutet, man kann Gelder aus Ungarn bekommen. Kirchengemeinden dürfen das nicht direkt. Zur Gründung einer Stiftung braucht man nur eine relativ geringe Summe Geldes und schon hat man sie gegründet. Das Geld zur Gründung von Lampas gab das Gustav Adolf Werk.

Auch für Judit Vincze ist die Arbeit mit den Roma eine große Chance der Kirche: "Als Beauftragte für Mission sage ich, wir haben einen Verkündigungsauftrag nicht nur für die Ungarn. In vielen Dörfern leben immer weniger Ungarn und daneben die Roma - aber hunderte von Roma. Die Arbeit mit ihnen ist eine Chance."

Ihr Traum: in jeder Gemeinde neben Pfarrer und Kantor auch einen Diakon anstellen für das Profil der Kirche.

Sie erklärt uns das diakonische Engagement ihrer Kirche. Z.B. gibt es in Satu Mare eine ganz neue Kirchengemeinde und bei Baia Mare eine Gemeinde mit diakonischem Profil, in Zalonta gibt es ein sehr schönes Altersheim, von Holland gefördert, in Satu Mare gibt es ambulante Pflege und Sozialküche. Auch im Temesvar gibt es eine Sozialküche und noch in diversen anderen Gemeinden. Es gibt ein Jugendheim. Und und und - es gibt auch noch andere Projekte. Sie stellt uns eine Präsentation zusammen.

Judit Vincze möchte gerne die Diakonie der Gemeinden zusammenbringen, denn bisher arbeitet jeder für sich. Vernetzung innerhalb der Kirche ist ihr Ziel.

Problem: bis heute erkennt der rumänische Stadt die Diakonie der reformierten Kirche nicht an.

Auf Nachfrage nach überkonfessioneller Vernetzung erläutert sie: Ökumenische Diakonie sieht sie als keinen gangbaren Weg. Die Baptisten wollen unter Reformierten missionieren, die deutschen Lutheraner bekommen genug Geld aus Deutschland und haben kein Interesse an Zusammenarbeit, die katholische Caritas will auch nicht mit den Reformierten zusammenarbeiten. Auf die orthodoxe Kirche kommt sie gar nicht erst zu sprechen. Die Ökumene ist wohl noch stark getrennt. 

Judit Vincze zeigt uns eine Präsentation über die diakonischen Aktivitäten im Distrikt Oradea

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